Ob Kaffee oder Espresso: Die Bohnen wachsen an derselben Kaffeepflanze. Haben Sie sich schon einmal gefragt, worin die Unterschiede zwischen Kaffee und Espresso bestehen? Wie wird Filterkaffee und Espresso zubereitet? Welcher der beiden Heißgetränke enthält mehr Koffein? Auch wenn die meisten den geschmacklichen Unterschied nach einer Tasse Kaffee auf Anhieb erkennen, können die wenigsten die konkreten Unterschiede zwischen Kaffee und Espresso benennen.
Für Kaffeetrinker gibt es direkt am Morgen nach dem Aufstehen nur den Gang zur Kaffeemaschine. Nach der ersten Tasse sieht die Welt ganz anders aus. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um den klassischen Filterkaffee, einen Cappuccino oder um einen Kaffee Crema aus dem Vollautomaten handelt. Das schwarze koffein-haltige Heißgetränk bleibt ein Dauerbrenner. Die Deutschen trinken ihn am Morgen, am Nachmittag, im Büro, in der Freizeit, zu einem Stück Kuchen, zum Geburtstag oder in geselliger Runde.
Im Vergleich zur herkömmlichen gefilterten Tasse Kaffee ist Espresso etwas komplizierter in der Zubereitung. Im Espresso soll angeblich mehr Koffein enthalten sein. Deshalb ist der kleine schwarze Italiener auch als Wachmacher bekannt. Für die Zubereitung von Espresso eignen sich Arabica-Bohnen. Mittlerweile werden aber auch Robusta-Bohnen in der richtigen Menge für den Espresso eingesetzt. Sie schmecken im Vergleich schwerer, bilden aber eine dichte Crema. Hier ist ein Espresso mit besonders guter Crema.
Eine Tasse Cappuccino bereiten Sie aus ca. 30 Millilitern Espresso und Milch, die Sie vorher aufschäumen. Nach den Regeln der Baristas ist ein guter Milchschaum feinporig und seidig. Im Englischen ist beim Cappuccino vom "micro foam" die Rede.
Der wesentliche Unterschied bei Kaffee und Espresso liegt bei der Zubereitung des Getränks. Oft werden Espresso-Bohnen sehr dunkel geröstet, was von Vorteil ist für einen vollen Körper und eine gute Cremaschicht. Es ist aber mittlerweile auch angesagt, heller geröstete Kaffees in der Espressozubereitung zu genießen. Der Espresso wird mit einem Druck von 6 bis 9 bar durch die Espressomaschine in 25 bis 30 Sekunden gezogen. Beim gefilterten Kaffee steigt die Dauer auf 2 bis 6 Minuten, und jeder Kaffee wird in der Zubereitungsart klassisch gebrüht und gefiltert. Das führt zu den charakteristischen Körper des Kaffees. Das Markenzeichen eines Original-Espressos ist die Crema. Das ist ein leichter, feinporiger, aber dichter Schaum auf dem kleinen Kaffee. Der wesentliche Unterschied zwischen Kaffee und Espresso liegt in der Zubereitung, im Geschmack und im Servieren. Zudem ist ein Espresso wesentlich kleiner und enthält ca. 25 Milliliter. Filterkaffee wird im Vergleich in größeren Tassen serviert und auf der Oberfläche befindet sich keine Cremaschicht.
Für einen originalen Espresso benötigen Sie eigentlich eine Espresso-Maschine. Es kann eine Siebträgermaschine oder ein Vollautomat sein. Die Zubereitung gilt als standardisiert. Der Kaffee wird optimal extrahiert, da er nur 25 bis 35 Sekunden durch das Kaffeepulver läuft. Die Espresso-Maschine baut einen Druck von 9 bar auf. Für einen Espresso benötigen Sie 8 bis 10 Gramm Kaffeepulver und für einen doppelten mehr Pulver: 16 bis 20 Gramm. Sie füllen das Kaffeepulver in den Siebträger und drücken es mit dem Tamper fest. Die Wassertemperatur liegt bei 90 bis 94 °C, um die Aromen der Kaffeesorten zur vollen Geltung zu bringen. Alles andere ist dem persönlichen Eindruck überlassen. In diesem Buch steht alles über die optimale Espresso-Zubereitung.
In der Heim-Zubereitung wird der gefilterte Kaffee langsam aufgeblüht. Die einzelnen Varianten sind aber grenzenlos in Bezug auf die Bohnenkaffees. Zu den wesentlichen Unterschieden zwischen Kaffee und Espresso kommt es im Hinblick auf den Mahlgrad. So werden die Kaffeebohnen für einen Filterkaffee gröber gemahlen, als es bei den Espressobohnen der Fall ist. Das Kaffeepulver geben Sie in einen Papierfilter, der dann langsam mit Wasser aufgefüllt wird. In der Fachsprache ist vom sogenannten "Pour Over"-Verfahren die Rede. Alternativ eignet sich ein Glasgefäß, zum Beispiel bei der French Press, das Sie mit heißem Wasser füllen und mit dem Kaffeemehl befüllen. Hier ist vom "immersion brewer" die Rede. Die perfekte Wassertemperatur liegt wie beim normalen Filterkaffee bei 90 bis 96 °C. Die Auswahl der Kaffeesorte und der Röstung obliegt Ihrem persönlichen Geschmack. In diesem Artikel finden Sie mehr zur optimalen Dosierung.
Den italienischen Klassiker erkennen Sie an der typischen Crema. Es handelt sich hierbei um eine feine Schaumschicht, die während der Extraktion der Espressobohne entsteht. Während der Extraktion tritt das enthaltene CO2 aus der Kaffeebohne und setzt sich dann in Form von Schwebstoffen und Fetten als braune Schicht direkt auf dem Heißgetränk ab. Ein einfacher Espresso wird in einer 50 ml Tasse serviert, während ein doppelter Espresso in eine 150 ml Cappuccino Tasse gegeben wird. Dank seiner geringen Wassermenge ist der Espresso konzentriert und intensiv im Geschmack. Er enthält mehr Kaffeextrakt im Verhältnis zu Wasser als ein normaler Filterkaffee, was ihn zugleich auch viskoser im Vergleich macht.
Im Gegensatz dazu schmeckt der Bohnenkaffee transparenter. Er hat eine weniger viskose Konsistenz, denn das Getränk ist um ein Vielfaches größer als ein Espresso und hat somit ein geringeres Kaffee-zu-Wasser-Verhältnis. Ein Filterkaffee wird mit weniger Druck zubereitet. Deshalb entsteht auf der Oberfläche keine Creme. Der Duft ist abhängig von den Aromen der Arabica- oder Robusta-Bohnen. Der charakteristische Duft dieses Getränks ist zuletzt auf das frische Kaffeemehl und die Bohne zurückzuführen.
Über viele Jahre war der Unterschied zwischen Kaffee und Espresso vor allem am Röstgrad festzumachen. Demnach ist die Espressobohne dunkler als die Filterkaffeebohnen. Dank der Röstung war es für jeden einfach, an der Bohne den Kaffee zu erkennen. Die Bohnen vom Espresso waren glatter und dunkler. Bei einem fortschreitenden Röstgrad innerhalb der Röstung nimmt der Gehalt der geschmacklichen Säure ab. Mit dieser Art der Röstung werden die Röstaromen die Nuancen der Früchte überdecken. Heutzutage gibt es viele dieser dunklen Espresso-Röstungen, aber es gilt nicht mehr als Merkmal für, was eine Espresso- oder eine Kaffee-Bohne ist. Dies liegt einzig und allein in der Wahl der Zubereitung.
Zusätzliche Informationen: Im Vergleich sind Espressi stärker konzentriert als der gefilterte Kaffee. Das wird in den einzelnen Geschmackskomponenten und mehr Bitterstoffen und Säuren im Getränk deutlich. In einem guten Espresso sind Säure, Süße und Bitterstoffe angenehm ausbalanciert.
Es kommt darauf an, wie Sie Espresso und Kaffee vergleichen, wenn es um den Koffeingehalt geht. Sie konsumieren den Espresso eigentlich in viel geringeren Mengen als den gefilterten Kaffee. Deshalb enthält er weniger Koffein. Bei gleicher Getränkemenge würde der Espresso mehr Koffein enthalten. Es ist also eine Frage der Perspektive, was den Koffeingehalt anbelangt.
Was passiert bei der Röstung? Im traditionellen Trommelröstverfahren werden die edlen Rohkaffees schonend auf ihren Aromenhöhepunkt geröstet. Bedingt durch die lange Röstzeit können alle Aromen perfekt ausbalanciert werden. Das Wasser in der Kaffeebohne verdampft und vergrößert ihr Volumen zum Teil auf das Doppelte. Durch den Wasserverlust bei der Röstung werden die Kaffeebohnen um 20 Prozent leichter.
Beim Vergleich zwischen dem italienischen Klassiker und dem deutschen Lieblingskaffee aus der Filtertüte kommt es zu wesentlichen Unterschieden in der Zubereitung, im Druck, im Aussehen des Kaffeegetränkes und in der Menge, die in die Tasse kommen. Die Röstdauer der Röstung und die Kaffeebohne sind kein wirklicher Indikator mehr. Ein großer Unterschied zwischen Kaffee und Espresso liegt im Aroma. Je nachdem, wie viel Wasser durch das Kaffeemehl gepresst wird, landet der wohlschmeckende Kaffee oder der italienische Klassiker in der Tasse. Beide Kaffeevarianten haben eines gemeinsam: Die Bohne wächst an derselben Pflanze und geht auf hochwertige und kontrollierte Kaffeepflanzen zurück. Röstdauer und Röstverfahren sind generell wichtige Indikatoren für Geschmack, aber am Ende können Sie entscheiden, wie Sie Ihren Espresso oder Filterkaffee am liebsten mögen.