Kaffee ist ein anregendes Getränk, das Koffein enthält. Kaffee entsteht aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen. Das sind die Samen der Kaffeepflanze. In den meisten Fällen wird der frisch gebrühte Kaffee mit heißem Wasser hergestellt. Je nach Zubereitungsart variiert der Mahlgrad oder der Röstgrad des Kaffees. In einem Kaffee ist das Vitamin Niacin enthalten. Ist vom Bohnenkaffee die Rede, meint man damit nicht den ungemahlenen Kaffee, sondern vielmehr das reine Produkt. So wurde die Bezeichnung des Bohnenkaffees einst zur Differenzierung von Ersatzkaffee, wie zum Beispiel Kaffee aus Gerstenmalz verwendet.
Die Bohne stammt von bestimmten Steinfrüchten, die an den Pflanzen der Pflanzengattung bzw. Familie der Rubiaceae wachsen. Die Kaffeepflanzen können nicht überall auf der Welt gedeihen, denn sie brauchen ganz besondere klimatische Bedingungen. Den beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze gehört der Robusta Kaffee - Coffea canephora - und der Arabica Kaffee - Coffea arabica. Unter ihnen gibt es wieder viele verschiedene Sorten der Kaffeebohnen. Die Kaffeesorte und der Anbauort entscheiden über die Qualität der Kaffeebohnen. Mittlerweile ist es möglich Kaffee in mehr als 50 Ländern an zu bauen. Es gibt weltweit 124 wilde Kaffeesorten. Allein 60 % der Kaffeearten gelten heute als gefährdet. Wenn wir uns mit der Geschichte des Kaffees befassen, blicken wir auf die Kultur und Geschichte, die weit über die Wirkung des Kaffees hinausgeht
Je weiter wir in der Geschichte der Kaffeepflanze zurückgehen, desto unklarer und unpräziser werden die Bilder, die sie liefert. Heute gibt es Legenden über die Entstehung und den Ursprung des Kaffees, was uns in den meisten fällen zurück nach Afrika führt. Hier gibt es eine fromme Legende, nach der der islamische Prophet Mohammed als einer der ersten die anregende Wirkung des Kaffees entdeckte. Er hatte gemeinsam mit dem Erzengel Gabriel diese dunkle Flüssigkeit getrunken und konnte dann in sich die Wirkung und eine Veränderung feststellen. Diese Legenden hat unter anderem Antonius Faustus Naironus 1671 zu Papier gebracht.
Den Legenden zufolge war es eine Gruppe von Hirten, die einst beobachteten, wie ihre Schafe im heutigen Äthiopien in dem Königreich Kaffa besondere pflanzen fraßen. Ein Teil der Ziegen ging zu einem Busch und kostete dort die roten Früchte und die weißen Blüten. Danach beobachteten die Hirten, dass die Tiere, die von dem Busch gegessen hatten, nicht müde wurden und auch noch am Abend wie wild über die Wiese sprangen. Die Geschichte des Kaffees besagt also, dass die Mönche aus dem benachbarten Kloster die klagende Hirten hörten.
Einer der Hirten mit Namen Karl probierte von den Früchten des Strauchs. Auch er konnte die Wirkung der Kaffeepflanze bestätigen. Die Mönche wurde neugierig und stellten Nachforschungsarbeiten an der Grasstelle fest. Hier entdeckten sie dunkelgrüne Pflanzen, an denen kirschartige Früchte hängen. Aus diesen Pflanzen beziehungsweise aus den Früchten fertigten sie einen Aufguss. Fortan war es den Mönchen möglich, bis tief in die Nacht wach zu bleiben, um miteinander zu reden und zu beten. Schnell entwickelte sich ein Handel um die Kaffeekirschen und das mystische Getränk.
Die Menschen haben also eher zufällig die Wirkung der Kaffeebohne für sich entdeckt und das Getränk das damit in Verbindung steht. Es ist schon erstaunlich, dass die Kaffee Geschichte so viele Jahrhunderte zurückgeht und sich ursprünglich an der Zubereitungsart dieses Getränks nicht viel geändert hat.
Diese Legenden haben also etwas damit zu tun, dass genau die Region Kaffa, die im Südwesten von Äthiopien liegt, heute als Ursprungsland des Kaffees angesehen wird. Hier wurde der Kaffee entdeckt und etabliert. Die erste Erwähnung des Kaffees ist im neunten Jahrhundert zu finden. Ausgehend von Äthiopien gelangte der Kaffee dann ungefähr im 14. Jahrhundert in den Jemen durch die Sklavenhändler. Von da aus nahmen die Händler den Kaffee mit auf die arabische Halbinsel. Die heutige Zubereitungsart, wie wir Sie kennen, die Kaffeekirschn zu rösten, zu mahlen oder zu stampfen und aus den Bohnen einen Kaffee zu brühen, geht ungefähr auf das Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Arabien profitiert von dem Kaffeeanbau, denn damit konnte das Land eine Monopolstellung einnehmen. Sie erwirtschaften hohe Gewinne - dokumentiert ist der Ursprung des ernsthaften und wirtschaftlichen Kaffeeanbaus.
Das Zentrum des Handels war die Hafenstadt Moch,a weshalb auch der Name Mocca sich davon ableitet. Die Stadt ist das heutige al-Mukha, das in Jemen gelegen ist. In vielen äthiopischen Völkern wuchs der Kaffee über viele Jahre auch schon. Hier blieb die Nutzung der Pflanze aber unentdeckt ebenso wie der Wert der Kaffeebohne. Zusätzlich wurde der Kaffee auch ganz anders zubereitet.
Zu den bekanntesten Kaffeetraditionen in der Zubereitung gehören die Amharen. Das ist das weltweit bekannteste Hochland, das in Äthiopien liegt. Hier wird die Zubereitung des Kaffees seit Ende des 19. Jahrhunderts praktiziert. Die christliche Bevölkerung lehnte wie den Tabak auch den Kaffee erst einmal ab, da es sich hierbei um ein Genussmittel handelt, was den Muslimen untersagt ist.
Die Menschen haben damals die Bohnen in einer Eisenpfanne geröstet. Danach haben Sie die Bohnen mit einem Mörser gestampft und das Mahlgut mit Zucker und Wasser in einer Jabana gekocht. Es handelt sich hierbei um einen Tonkrug, der auf den ersten Blick wie eine Karaffe wirkt. In diesem Krug wird der Kaffee aufgekocht und später dann in kleinen Schalen serviert.
Die Entdeckung des Wortes Kaffee führt auf das arabische qahwa. Dieses Wort bezeichnet nicht nur den Kaffee, sondern im ursprünglichen Sinn auch den Wein.
Über das türkische kahve gelangte der Kaffee nach Italien und von da aus nach Frankreich, wo er zu einem Kaffee wurde und wohl die größte Veränderung erfuhr. So wurde der Kaffee Stück für Stück geformt zu dem, was er heute ist. Im Deutschen haben wir keine großen lautlichen Veränderungen mehr vorgenommen, sondern nur die Schreibweise mit Entdeckung des Kaffees und seiner wohltuenden Wirkung sowie mit seinem vollmundigen Geschmack einfach angepasst. Gutes sollte man so lassen, wie es ist. Das hat sich vor allen Dingen im Sprachgebrauch bewahrt.
Im deutschen verwenden wir häufig die Wort Form Coffee aus dem Niederländischen oder Englischen und haben das ganze dann im 18. Jahrhundert zu Kaffee geformt. Ähnlichkeiten sind nicht zu vermeiden, spielen aber keine große Rolle mehr. Grundsätzlich geht es um die Entdeckung dieses fantastischen Getränk, das einen festen Platz in unserem Leben gefunden hat. Der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe hatte einst die Idee, die Kaffeebohnen zu destillieren. Beim Umsetzen dieses Gedankens entdeckte der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge eher zufällig das enthaltene Koffein in dem Kaffee. Dieser Bio Arabica Kaffee ist entkoffeiniert
Der Kaffee hat im 16. Jahrhundert das persische Reich und das osmanische Reich für sich erobert. So entstanden im Jahr 1511 in Mekka und Medina Kaffeehäuser. Dann folgte das Kaffeeverbot, das mit schweren Strafen einher ging und dazu führte, dass die Kaffeehäuser rund um das beliebte Heißgetränk schließen mussten. Damals hätte vielleicht noch niemand vermutet, dass es auch bald Kaffeehäuser in Europa gibt.
In Kairo verbreitete sich der Kaffee 1532 und parallel dazu auch in Kleinasien, Syrien, Ägypten. Zu einem regelrechten Aufschwung und einer Entwicklung von diesem Kaffeegetränk kam es nach der osmanischen Annexion des Jemen. Diese fand im Jahr 1538 statt und führte zu einer Zunahme des Kaffee Konsums. Im Jahr 1554 eröffnete dann das erste Kaffeehaus in der Hauptstadt Istanbul. Doch um das Kaffeegetränk stand ist nicht gut, denn Murat III hatte schon Ende 16. Jahrhunderts ein Kaffee-Verbot erlassen. Das wurde aber erst einmal nicht kontrolliert. Die Kaffeehausbesitzer waren erfinderisch, denn Sie kannten ihre Lokale und ließen sie zum Beispiel, wie ein paar Bierläden aussehen. Zu einer endgültigen Anerkennung kam es erst ab 1839 mit der Reformpolitik der Tanzimat.
-Bereits 1573 trank der Augsburger Arzt Leonard Rauwolf seinen ersten Kaffee in Aleppo. Er lernte von den Einwohnern der Stadt dieses Getränk als Chaube kennen und schrieb 1582 darüber.
-Darüber hinaus gelangten die Nachrichten von dem außergewöhnlichen Kaffee auch nach Italien im Jahr 1592.
-Die ersten Kaffeehäuser entstanden 1645 in Venedig, 1652 in London und 1650 in Oxford.
-Frankreich hat es ein erstes Kaffeehaus erst 1659 in Marseille. Damals eröffnete ein Armenier in Saint-Germain ein Kaffeehaus. Bis heute gilt das Café mit dem Titel Café Procop als das erste Café, das es in Paris gab. Es wurde von einem Sicilianer mit Namen Francesco Procopio dei Coltelli eröffnet.
Heute haben es die Menschen Ludwig XIV und den XV. zu verdanken, dass sich die Verbreitung des Kaffees über ganz Europa erstreckte. Sie datiert auf das 17. Jahrhundert. Der Kaffee war damals heiß dampfend mit heißem Wasser und gezuckert ein echtes Luxusgut. Wer einen Kaffee trinken konnte, dem ging es gut. Im 16. Jahrhundert etablierten die Araber die Verbreitung des Kaffees. 1685 eröffnete das erste Wiener Kaffeehaus. Damals war es ein Armenier mit Namen Johannes Theodat, der als einziger Händler in der gesamten Stadt Kaffee verkaufen durfte.
Zu einer der berühmten Legenden gehört die Geschichte, dass ein Pole mit Namen Georg Franz Kolschitzky mit 500 Sack Kaffee sein erstes Kaffeehaus eröffnete. Seinen Kaffee erbeutete Kolschitzky in dem Sieg über die Türken vor Wien 1683 und wußte seinen Schatz für seine eigene Zwecke zu nutzen.
1673 eröffnete in Bremen das erste Kaffeehaus. Daraufhin erhielten auch die Holländer eine Ausschankgenehmigung für Kaffee. 1677 folgte das nächste Kaffeehaus in Hamburg, das nach dem Londoner Vorbild von einem Engländer eröffnet wurde. Schon 1668 ist im Einbeckschen Haus Kaffee ausgeschenkt worden. Daraufhin folgte die Konkurrenz aus den Niederlanden in Hamburg mit vier weiteren Kaffeehäusern. In den nächsten Jahren eröffneten weitere Kaffeehäuser in Leipzig, Regensburg, Bremen und Würzburg. 1675 war der Kaffee ein bekanntes Getränk des Kurfürsten in Berlin.
Der Siegeszug des Kaffees war nicht mehr aufzuhalten. Im 17. Jahrhundert sicherten sich die vereinigten Niederlande ihre Vormachtstellung im Kaffeehandel mit den eigenen Kolonien wie Java, wo sie die Kaffeepflanzen anbauten. Der Kaffeekonsum verbreitete sich in alle Gesellschaftsschichten als beliebtes Genussmittel, das Lebenskraft verleiht und unheimlich gut schmeckt.
1766 hat Friedrich der Große den privaten Import und Handel mit Kaffee verboten. So durfte nur noch der preußische Start mit Kaffee als Getränk und der Pflanze sowie den Kaffeekirschen handeln. Die Unterbindung des Handels sollte den Abfluss ins Ausland verhindern und die Staatskassen allein durch den Kaffee füllen. Die Verbote bewirkt und dass der Schmuggel mit den Kaffeebohnen immer interessanter wurde. 1781 durften die Privatleute ihre Kaffeebohnen nicht einmal mehr zu Hause rösten. So setzte man damals Kaffeeriecher ein, die damit beauftragt waren, Privatröstereien aufzutreiben. Das waren französische Soldaten, die allein über den Geruchssinn herausfanden, wo eine Kaffeerösterei illegal betrieben wurde.
Neben dem Getränk ist es auch interessant, sich die Verbreitung der Kaffeepflanze genauer anzusehen. So wurde die Pflanze in der Frühzeit nur in Arabien und Afrika angebaut. Die Reise der Pflanze ist äußerst interessant zu beobachten und gibt Aufschluss über die heutigen Kaffeesorten und den Geschmack. Außerhalb von Arabien und Afrika baute als erstes ein Gouverneur namens van Hoorn auf Java und Ceylon Kaffee an. Er verwendet dafür einen Kaffeebaum aus Arabien.
Auf diesem Weg gelangten tatsächlich viele Exemplare nach Europa, wo sie in den hiesigen botanischen Gärten kultiviert wurden. Der erste Kaffeestrauch beziehungsweise Kaffeebaum wurde in Amsterdam gezogen.
Schon zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Kaffee eine der verbreiteten Kulturpflanzen aus den Tropen. Heute ist das koffeinhaltige Heißgetränk wohl auf der ganzen Welt beliebt, begehrt und heiß geliebt. Welche Mythen rund um die Entstehung des Kaffees nun wahr sind und welche wohl eher zu den Legenden gehören, da kann sich jeder Kaffeetrinker selbst ein Bild machen. Doch die eigentliche Ausbreitung der Pflanzen ist auf die Kolonien zurückzuführen.
So wachsen noch heute die begehrtesten Kaffeesorten weit weg vom Vollautomaten und der Kaffeemaschine. Kaffeeanbau hat etwas mit klimatischen Bedingungen zu tun, die wir in Europa so nicht vor finden. Die zum Teil wirklich sehr zweifelhaften Lebensbedingungen und Arbeitsbedingungen auf den Kaffeeplantagen über die Jahre hinweg sind ein mahnendes Beispiel, wie Kaffeekonsum nicht aussehen sollte. Von daher findet in den letzten Jahren ein Umdenken statt. So hat jeder Verbraucher selbst die Möglichkeit, fair gehandelten Kaffee zu kaufen und damit auch die Situation der Bauern auf den Kaffeeplantagen zu verbessern.
Wenn Sie Fragen zur Geschichte der Kaffeepflanze oder zum Kaffeeanbau haben, hinterlassen Sie Ihre E-Mail-Adresse. Stellen Sie eine Frage an die Fachredaktion und belesen Sie sich zu dem Ursprung der Bohne, um mehr über dieses kostbare und aromatische Handelsgut zu erfahren.